Schlagwort-Archive: Lutz Bachmann

PEGIDA und Dresden – Die autonome Volksrepublik Dresden löst alle Probleme

Nach dem Rücktritt vom Rücktritt Lutz Bachmanns als PEGIDA-Vorturner wächst die Bewegung wieder. 6.500 sollen es letzten Montag in Dresden gewesen sein. Und nach wie vor zeigt sich, dass eigentlich nur Dresden ein dankbares Pflaster für PEGIDA ist. 147.566 Teilnehmer bei PEGIDA-Demonstrationen in Sachsen zählte die Bundesregierung bis zum 9. Februar 2015 auf Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke. Damit tummeln sich mehr als 85% aller Menschen, die sich an diesen Aufmärschen bundesweit beteiligen in Sachsen. Und schaut man dann nochmal auf die innersächsischen Kräfteverhältnisse sieht es auch deutlich aus. 84,5% aller *GIDA-Demonstrationsteilnehmer in Sachsen gehen in Dresden auf die Straße, weitere 14,5% in Leipzig. Allerdings überwiegt in Leipzig regelmäßig die Zahl der Gegendemonstranten.

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Direkte Demokratie für Europa – oder: Freibier! Für alle! Jetzt!

Ich habe ja ein wenig überlegt, ob ich mich zu Frau Oertel und ihren tapferen Mitstreitern, die sich nun in dem Verein Direkte Demokratie für Europa zusammengeschlossen haben, nochmal äußere. Ich tue es jetzt einfach mal, weil ich Frau Oertel ja irgendwie dankbar bin. Durch sie und ihre Mitstreiter gibt es „das Volk“ (in Dresden) jetzt zweimal. Und wie es aussieht, büßen PEGIDA und Direkte Demokratie für Europa jetzt dank des geplatzten Traums des einen homogenen Volkswillens (oder sollte ich sagen: völkischen Willens?) nun massiv an Zustimmung ein. Die Oertel-Abspaltung hat sich jedenfalls mit ihren 500 Teilnehmern am letzten Sonntag jedenfalls als ziemlicher Rohrkrepierer erwiesen. Der Traum von mindestens 5.000 Teilnehmern ist geplatzt: gescheitert an einer Null.

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Gedanken zu LEGIDA, PEGIDA und AfD

Die große Katastrophe ist gestern in Leipzig ausgeblieben. Auch wenn die Polizei von 15.000 Demonstranten bei LEGIDA spricht, dürfte diese Zahl nicht der Realität entsprechen. Mehrere Journalisten schätzen die Zahl auf 6.000 bis 7.000. Von den „besorgten Bürgern“, die viele in Sachsen bei der -GIDA-Bewegung herbeiphantasieren, war gestern definitiv wenig bis gar nichts zu sehen. Nazis, Hools, Nazi-Hools, (neu)rechte Verschwörungstheoretiker dominierten klar und somit war auch LEGIDA gestern eine gewalttätige Veranstaltung, wie Journalisten und Gegendemonstranten erfahren mussten.

Weniger LEGIDA-Demonstranten als befürchtet

Die Zahl der LEGIDA-Demonstranten ist weit entfernt von dem Horrorszenario, das die Anmelder gezeichnet hatten, als sie von 60.000 Demonstranten sprachen. Natürlich war die Zahl nie realistisch, aber es wäre schon eine Katastrophe gewesen, wenn die Zahl der Marschierer bei LEGIDA auch „nur“ in die Dimension der PEGIDA-Demonstrationen in Dresden gekommen wäre. Gänzlich ausgeschlossen war das nicht, angesichts der turbulenten Umstände im Vorfeld: Absage der Demo in Dresden am Montag mitsamt Mobilisierungsaufruf von PEGIDA nach Leipzig zu kommen. Trotzdem hat es nicht gereicht und das ist gut so.

Noch etwas ist in Leipzig anders als in Dresden. Wieder gehen zum Glück mehr Gegendemonstranten auf die Straße die vier- bis fünffache Zahl war es gestern.

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Jauch – Der gescheiterte Dialog mit PEGIDA

Der Talk bei Günther Jauch gestern weckt bei mir das Bedürfnis auf eines hinzuweisen: Es sind nicht alle so in Sachsen. Ich als Zugewanderter habe hier viele nette Menschen kennengelernt. Intelligente Menschen, die für Weltoffenheit und Toleranz stehen, die das leben. Warum schreibe ich das? Weil vermutlich bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern der Eindruck geblieben sein dürfte, Sachsen ist da, wo die Hinterwäldler leben. Immerhin durften gestern Kathrin Oertel, (Mitglied des PEGIDA-Organisationsteams) und Frank Richter (Direktor der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung) eine Stunde lang frei von der Leber weg reden. Zum Schluss der Sendung wurde dann auch noch bekannt gegeben, dass Mitdiskutant Alexander Gauland auch aus Sachsen stammt. Standortwerbung sieht anders aus.

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Wir sind das Volk?


Viel kluges und richtiges ist in den letzten Wochen und Monaten über die selbsternannten Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands – kurz: PEGIDA – geschrieben worden.

Seien es die sowohl inhaltlich wie auch persönlich sehr gehaltvollen Auseinandersetzungen von Michael Bittner, in denen er zum einen anhand des wenigen verfügbaren Quellenmaterials von PEGIDA, den ideologischen Widersinn offenlegt (bspw. zu behaupten man trete für die Meinungsfreiheit ein und gleichzeitig seinen Anhängern zu verbieten mit der Presse zu reden), zum anderen sich mit dem Thema, man müsse die Sorgen der bei PEGIDA demonstrierenden Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen, auseinandersetzt.

Über die kriminelle Vergangenheit des PEGIDA-Initiators Lutz Bachmann (die ihn freilich nicht davon abhält von Menschen, die er als Ausländer betrachtet, Gesetzestreue zu forden) ist genauso berichtet worden wie über die inhaltlichen Märchen von PEGIDA, die den Untergang des Abendlandes gekommen sehen, weil in Berlin ein Weihnachtsmarkt in Wintermarkt umbenannt worden sei. Das ist zwar nachweislich falsch, macht sich aber als „Argument“ natürlich ganz gut, weil man so als PEGIDA-ist seine eigenen Vorteile bestätigt bekommt. Der pseudo-logische Zirkelschluss verhindert die Wahrnehmung der Fakten.

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