Presseschau (subjektiv) zu PEGIDA

Weiterhin beschäftigen die Anti-Asyl-Proteste rund um PEGIDA und co. die Presselandschaft. Mittlerweile ist das Thema nicht mehr nur bundesweit im Fokus der Aufmerksamkeit, sondern auch einige internationale Medien schildern ihre Eindrücke.



Ich habe mich heute dazu entschieden, eine kurze (natürlich subjektive) Presseschau anzufertigen von aus meiner Sicht lesenswerten Artikeln, die in den letzten Tagen veröffentlicht wurden.

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PEGIDA und die Mitte der Gesellschaft



Es ist Prof. Gesine Schwan zu verdanken, dass sie in der Talkrunde von Günther Jauch am 14.12.2014 mit dem Titel „Frustbürger und Fremdenfeinde – wie gefährlich sind die neuen Straßen-Proteste? „, die sich mit PEGIDA und co. befasste, eine ebenso simple, wie für viele erschreckende und daher ablehnungswürdige Feststellung machte: „Aus der Mitte der Gesellschaft heißt ja nicht automatisch, dass die alle Demokraten sind.“ (Ab ca. Minute 11:05).  Es ist wichtig, dass in einer Sendung mit großer Breitenwirkung der häufig anzutreffende Denkautomatismus von „Mitte der Gesellschaft“ = demokratisch von einer respektierten Wissenschaftlerin hinterfragt wurde. Offenbar sah das auch Spiegel online so und nutzte dieses Zitat als Aufhänger für einen Bericht über die Sendung.

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Uwe Wurlitzer (AfD) konstruiert sich seinen Antisemiten



Uwe Wurlitzer, seines Zeichens Generalsekretär der sächsischen AfD und Mitglied des Sächsischen Landtags, hatte heute eine Idee: Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die zu Frage stellen, ob er ein Antisemit sei. Warum?

Uwe Wurlitzer (AfD) fragt Cem Özdemir, ob er Antisemit ist.
Uwe Wurlitzer (AfD) fragt Cem Özdemir, ob er Antisemit ist.

Cem Özdemir hatte in der Sendung Maybritt Illner mit Blick auf die PEGIDA-Demonstrationen von einer „Mischpoke“ bezeichnet. Nun „weiß“ Herr Wurlitzer:

„Der Begriff Mischpoke kommt aus dem jiddischen bedeutet so viel wie Familie, Gesellschaft, Bande. Ich frage mich, warum ein bekennender Muslim, wie Herr Özdemir einen anderen Glauben mit dieser Wortwahl, die im deutschsprachigen Raum eindeutig negativ konnotiert ist, öffentlich herabzuwürdigen sucht.“

Die Ausführungen von Herrn Wurlitzer sind in mehrerer Hinsicht wirr. Zum einen erschließt sich der Sprung von der von Herrn Wurlitzer referierten neutralen Bedeutung des Begriffs hin zu der von ihm unterstellten negativen Konnotierung nicht. Zum anderen hat Cem Özdemir den Begriff nicht wie von Herrn Wurlitzer behauptet mit Blick auf eine andere Glaubensrichtung benutzt, auch nicht wie von Herrn Wurlitzer mit seiner Suggestivfrage unterstellt, im Hinblick auf das Judentum. Der Antisemitismusvorwurf schlägt also fehl. Denkt man die „Frage“ von Herrn Wurlitzer konsequent zu Ende, stellt diese nichts anderes als den Versuch dar, Cem Özdemir in die islamistische Ecke zu stellen.

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PEGIDA und die Fakten

Nachdem Spiegel online heute einen kurzen Fakten-Check der gängigen PEGIDA-Aussagen veröffentlicht hat, möchte ich eine kurze Ergänzung zu meinem gestrigen Blog-Post bringen.


Erwartungsgemäß fallen die Bewertungen von Spiegel online über den Wahrheitsgehalt von PEGIDA-Aussagen vernichtend aus. PEGIDA interessiert sich nicht für Fakten und schürt Vorurteile, die schlimmstenfalls ein gesellschaftliches Klima schaffen, in dem tätliche Übergriffe auf Flüchtlinge und alle anderen Menschen, die nicht in ein extrem Rechtes Weltbild passen wahrscheinlicher machen. Interessant ist dabei, dass in diesem Artikel endlich auch die von mir gestern thematisierte missbräuchliche Verwendung des Slogans „Wir sind das Volk!“ in einem Massenmedium zur Sprache kommt.

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Wir sind das Volk?


Viel kluges und richtiges ist in den letzten Wochen und Monaten über die selbsternannten Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands – kurz: PEGIDA – geschrieben worden.

Seien es die sowohl inhaltlich wie auch persönlich sehr gehaltvollen Auseinandersetzungen von Michael Bittner, in denen er zum einen anhand des wenigen verfügbaren Quellenmaterials von PEGIDA, den ideologischen Widersinn offenlegt (bspw. zu behaupten man trete für die Meinungsfreiheit ein und gleichzeitig seinen Anhängern zu verbieten mit der Presse zu reden), zum anderen sich mit dem Thema, man müsse die Sorgen der bei PEGIDA demonstrierenden Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen, auseinandersetzt.

Über die kriminelle Vergangenheit des PEGIDA-Initiators Lutz Bachmann (die ihn freilich nicht davon abhält von Menschen, die er als Ausländer betrachtet, Gesetzestreue zu forden) ist genauso berichtet worden wie über die inhaltlichen Märchen von PEGIDA, die den Untergang des Abendlandes gekommen sehen, weil in Berlin ein Weihnachtsmarkt in Wintermarkt umbenannt worden sei. Das ist zwar nachweislich falsch, macht sich aber als „Argument“ natürlich ganz gut, weil man so als PEGIDA-ist seine eigenen Vorteile bestätigt bekommt. Der pseudo-logische Zirkelschluss verhindert die Wahrnehmung der Fakten.

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Und los geht’s

Es hat ein bißchen gedauert, aber nun ist sie da: meine neue Homepage.

Nachdem ich mir erst ein wenig überlegen musste, wie ich mit der alten Abgeordneten-Homepage von mir verfahre und was ich zukünftig mit einer neu gestalteten Webseite anstellen möchte, habe ich mich schließlich entschlossen, einen Blog aufzusetzen.

Vor allem, weil es mir in den letzten Wochen mehrfach in den Fingern gekribbelt hat, Texte zu verfassen zu aktuellen politischen Entwicklungen in Sachsen, es aber unangemessen gewesen wäre, dies noch über meine alte Webseite zu tun.

Wie auch immer: dieser Blog ist zunächst ein Versuch. Schauen wir mal, ob es mir gelingt, mich halbwegs regelmäßig zu Wort zu melden. 🙂

Wie zu sehen ist, ist die ganze Geschichte momentan noch recht spartanisch, ein paar biographische Angaben und eine Liste meiner Publikationen, die ich – sofern ich rechtlich dazu befugt war – hier auch noch einmal zur Verfügung stelle. Aber es muss ja nicht spartanisch bleiben…